Impressionen von der IGA 2017 in Berlin: Dule Yuan, Seilbahn und Rosengarten

Dule Yuan, IGA 2017Ein Bambushain, Metalljurte und Wasser, das über einen Steinweg gemächlich dahinfließt: Der chinesische „Dule Yuan“, der Garten des abgeschiedenen Vergnügens, ist eine moderne „Gartenlandschaft“, die etwas versteckt auf dem weitläufigen Geländer der IGA, der Internationalen Gartenausstellung in Berlin-Marzahn liegt. Ich habe mir den neuen Garten angesehen und dabei noch andere Highlights der IGA entdeckt.

IGA 2017 FahnenWie komme ich auf dem schnellsten Weg zur IGA? Vom Alexanderplatz geht es mit der U5 Richtung Hönow zur U-Bahnstation Kienberg (Gärten der Welt). Die Fahrt dauert eine halbe Stunde. Dann ist es  nur noch ein Katzensprung bis zum Haupteingang der IGA, von dem man schon die Gondeln der Seilbahn sehen kann. Das im U-Bahntautomaten gekaufte Ticket muss man übrigens nochmals an den Kassen umtauschen, um die „richtige“ Eintrittskarte mit dem Einlass-QR-Code zu erhalten.

Wir stellen uns in die Warteschlange zur Seilbahn. Trotz der Menschenmenge geht es aber unverhofft schnell. In jeder Gondel haben acht Personen Platz und die Einweiser bemühen sich um eine fixe Abfertigung.

Seilbahn IGA 2017 Berlin Die Fahrt über den Kienberg ist schon beeindruckend. Es gibt zwar keine Blumen zu sehen, aber viel Grün. Der morgendliche starke Wind lässt die Gondel etwas schaukeln und für einen kurzen Augenblick bleibt sie sogar in luftiger Höhe stehen. Trotz Höhenangst überstehe ich die Fahrt unbeschadet. Der Ausblick lohnt sich.

 

 

Wolkenburg iGA 2017Doch dann geht es weiter zur nächsten Haltestation: der Wolkenhain, ein Aussichtsturm in Wolkenform. Fahrstuhl oder Treppe? Wir entscheiden uns für die Treppe, die hinauf zur Aussichtsplattform führt.

Aussicht zum Alexanderplatz von der Wolkenburg, IGA 2017Leider fehlen hier Schilder, die die Umgebung erläutern. Außerdem ist es sehr windig. Der erste Programmpunkt ist geschafft und wir verlassen die Wolkenburg.

Allmählich kommen auch immer mehr Besucher auf die IGA. Trotz der Menschenmassen gibt es aber immernoch viele Wege und Plätze, wo man ungestört die Nautur betrachten kann, da das Gelände sehr weitläufig ist.

Neu ist das englische Cottage mit einer großen Terrasse, Wandelgang und den typischen Rosen. Endlich Zeit für eine Teepause. Wer etwas Geduld und genügend Kleingeld mitbringt, der wird mit köstlichen Spezialitäten der britischen Insel belohnt.English Cottage Gärten der Welt

Wir entscheiden uns für die süße Variante der „Etagère“ mit Brownies, Flapjack (Müsliriegel), Shortbread (Mürbeteigkekse) und Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream (Streichrahm). Letztere kenne ich ohne Rosinen, aber das warme Gebäck war sehr lecker, genau wie all die anderen Süßspeisen. Für 9,90 Euro reicht die 1-Personen-Platte aber auch für zwei Personen.

Außer dem chinesischen Garten, wo man auch Teetrinken kann, gibt es auf dem Erweiterungsgelände den zweiten chinesischen Garten, den Dule Yuan, welchen man über einen Bambushain erreicht (ich hatte bereits darüber berichtet). Durch einen Spiegel wird die metallische „Bambushütte“ auf der gegenüberliegenden Seite verdoppelt. Über einen steinernen Weg fließt gemächlich das Wasser. Auffällig ist: Dieser Garten lässt die Besucher zur Ruhe kommen und in Stille verweilen.

Dule YuanDule Yuan

Ein weiteres Highlight ist unbestritten der Rosengarten, aber auch die kleinen Teiche und Wasserbecken, in denen sich Frösche tummeln und Seerosen blühen, haben ihren besonderen Reiz.

SeerosenteichSeerosen IGA 2017Fazit: Auch Berliner, die bereits die Gärten der Welt kennen, können noch das eine oder andere Neue entdecken.  Ein Besuch der Gärten ist immer eine Reise wert. Außerdem gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm mit „Qigong für Jedermann“, Konzerten, Beratungen für Gartenfreunde, wechselnden Ausstellungen in der Blumenhalle und einem Umweltbildungsprogramm für Groß  und Klein.

Die IGA ist geöffnet vom 13. April bis 15. Oktober 2017.
https://iga-berlin-2017.de

 

Kirschblütenfest in den Gärten der Welt

Zum neunten Mal luden die Gärten der Welt in Marzahn zum Kirschblütenfest ein. Wer keine Warteschlangen scheute und sich bei strahlendem Sonnenschein in die menschenüberlaufenen Gärten begab, wurde am Ende mit einer bezaubernden rosa Blütenpracht belohnt. Neben einem musikalischen Bühnenprogramm gab es asiatische Gesellschaftsspiele für Jung und Alt, kulinarische Spezialitäten aus China, Korea und Japan, Drachentanz, Schwertkampf – und Tai-Chi-Vorführungen. Es folgen hier einige Impressionen vom Tag aus dem Chinesischen Garten des wiedergewonnenen Mondes, dem größten China-Garten in Europa.

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Ausflugstipp China in Berlin: Dampfbrot im „Garten des wiedergewonnenen Mondes“ in den Gärten der Welt

Teehaus Chinesischer Garten Gärten der Welt

Wo erlebt man China in Berlin? In der Kantstraße – und natürlich in den „Gärten der Welt“ am Berliner Stadtrand in Marzahn-Hellersdorf. Der „Garten deos wiedergewonnenen Mondes“ ist der größte Garten im chinesischen Baustil in ganz Europa. Am 1. Mai bin ich auf Entdeckungstour gegangen – in ferne Gartenwelten.

Vom Zoologischen Garten aus steige ich in die S 7 und fahre bis zur Station „Marzahn“. Anschließend geht es mit dem Bus 195 bis zur Haltestelle „Gärten der Welt“. Nach ungefähr einer Stunde komme ich an meinem Reiseziel an. Der Wettergott hat es heute wirklich gut gemeint – die Sonne scheint, trotz düsterer Wettervorhersagen für den Feiertag. Die Gärten der Welt sind eigentlich ein riesiges Parkgelände. Eine grüne Oase in der Großstadt, die das verspricht, was der Webeslogan auf dem Flyer vorgibt: Ferne Gartenwelten laden ein.

Wandelgang Chinesischer Garten Marzahn Berlin

Mich erwartet ein Kurztripp nach Fernost: Exotische Gartenanlagen, die nach originaler Handwerkskunst erbaut wurden, kein Disneyland oder Rummelpark. Hier findet man tatsächlich Entspannung und viel Grün. Keine Menschenmassen. Zumindest heute nicht.

Der Chinesische Garten als Symbol für die Einheit

Der „Chinesische Garten des wiedergewonnenen Mondes“ wurde am 15. Oktober 2000 als Zeichen der Städtepartnerschaft von Berlin und Peking eröffnet. Sein Name steht für die Freude über die wiedergewonnene Einheit Berlins – symbolisiert durch den Mond, der für die Chinesen harmonische Einigkeit bedeutet. Harmonisch ist auch die Gestaltung: eine aufeinander abgestimmte Komposition von Gebäuden, Steinen, Wasser und Gewächsen – typisch für chinesische Gartenkunst.

Steinerne Löwensttatue Chinesischer Garten Berlin-Marzahn

Steinlöwe am Eingang des Chinesischen Gartens

Am Eingang des Gelehrtengartens, der von Pekinger Spezialisten entworfen wurde, werde ich von zwei steinernen chinesischen Löwen begrüßt, die eine bewegliche Kugel im Maul tragen. Danach schlendere ich eine Allee von Bäumen entlang, deren rosa Blüten den Boden wie ein Teppich bedecken, bis ich zu einem kleinen Pavillon gelange.

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Chinesischer Pavillon

Chinesisches Teehaus mit Seeblick

Einige Meter entfernt liegt das rote Teehaus mit dem poetischen Namen „Berghaus zum Osmanthussaft“. Das Teehaus liegt direkt an dem 4.500 qm großen See und ist über eine Zickzack-Brücke zu erreichen. Da böse Geister nur geradeaus laufen können, kann man also in Ruhe eine der über 30 Teesorten genießen. Wer möchte, kann auch eine Teezeremonie buchen. Neben süßen Kleinigkeiten stehen auch „Dampfbrote“ (Baozi) mit Fleischklößchen oder vegetarischer Füllung auf der Speisenkarte.

Teehaus Chinesischer Garten Berlin

Teehaus „Berghaus zum Osmanthussaft“

Dampfbrot

Dampfbrot

 

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Torbogen Chinesisches Teehaus

Chinesischer Garten Pavillon des ruhigen Mondes Marzahn

Pavillon des ruhigen Mondes

 

kleiner Wasserfall

Wasserspiel

Gestärkt geht es dann weiter den Wandelgang entlang, zum Terrakotta-Krieger, zur Konfuziusstatue und schließlich zum großen Wasserfall.

 

Wandelgang

Wandelgang

 

Terrakotta-Krieger

Terrakotta-Krieger

Konfuziusstatue

Konfuziusstatue

Wasserfall

Großer Wasserfall

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Entlang des Sees spaziere ich zum Steinboot, das idyllisch am See direkt gegenüber dem Teehaus gelegen ist und als offizielle Außenstelle des Standesamtes von Marzahn-Hellersdorf seine Pforten öffnet. Wer jedoch keiner Hochzeitsgesellschaft angehört, dem bleiben die Türen leider verschlossen.

 

Chinesischer Garten Marzahn

Pagode und Steinboot

Standesamt Chinesischer Garten

Steinboot – Offizielle Außenstelle des Standesamtes von Marzahn-Hellersdorf

 

Steinboot groß

 

Pagode
Pagode

 

Im Frühjahr lohnt sich ein Besuch besonders:
Der Chinesische Garten fasziniert durch eine üppige Blütenpracht.

Wasserfall Chinesischer Garten Berlin-Marzahn-gärten der welt

Pfingstrose Chinesischer Garten Berlin

 

Pfingtsrosen

Pfingstrosen

Pfingsrosen weiß

rote Blätter

Die ca. 2,7 Hektar große Anlage des Chinesische Gartens hat mich beeindruckt. Der Garten ist ein harmonisches Refugium, das einem die Illusion bietet, fernab in China zu sein. Und sei es auch nur für ein paar Stunden.

Weitere Gärten laden ein

Neben dem Chinesischen Garten kann der Besucher auch weitere spektakuläre Gärten entdecken wie den Japanischen Garten, den Balinesischen Garten, den Koreanischen Garten, den Orientalischen Garten, den Italienischen Renaissancegarten und den 2011 eröffneten Christlichen Garten.  Das Gelände ist weitläufig, die verschiedenen Gärten liegen verstreut und sind miteinander über gepflegte Wege, Wiesen und farbenprächtige Blumeninseln miteinander verbunden. Vereinzelt gibt es Spielplätze für Kinder; für die Erwachsenen Sonnenliegen, Bänke und Gartenstühle zum Pausieren.

Für einen Besuch der Gärten sollte man ausreichend Zeit mitbringen, denn für den Aufenthalt sind mehrere Stunden notwendig – sofern man jeden Winkel entdecken will (ich war ca. 7 Stunden unterwegs). Gutes Schuhwerk ist bei einem Tagesbesuch ein absolutes Muss. Derzeit entsteht übrigens ein englischer Rosengarten mit einem typischen Cottage. Also ein guter Grund, um die Gärten der Welt erneut zu bereisen.

Der Chinesische Garten in den Gärten der Welt ist ganzjährig täglich ab 9 Uhr geöffnet.

Gärten der Welt
Eisenacher Str. 99
12685 Berlin
www.gaerten-der-welt.de

Mehr Infos: Chinesischer Garten in den Gärten der Welt